Slow Juicer vs. Zentrifugalentsafter – welcher Entsafter ist besser?

Wer regelmäßig frische Säfte genießen möchte, steht schnell vor der Frage: Slow Juicer oder Zentrifugalentsafter – welcher Entsafter ist besser?
Beide Geräte verwandeln Obst und Gemüse in Saft, unterscheiden sich aber deutlich in Technik, Handhabung und Saftqualität.
In diesem Artikel erfährst du, wie beide Entsaftertypen funktionieren, worin ihre Stärken liegen und welcher besser zu deinen Bedürfnissen passt.

Frischer selbstgepresster Orangensaft

Was ist ein Slow Juicer und wie funktioniert er?

Ein Slow Juicer (auch „Kaltentsafter“ genannt) arbeitet mit einer langsam drehenden Pressschnecke oder Walze. Das Obst und Gemüse wird mechanisch zerdrückt und ausgepresst, ähnlich wie beim Kneten von Teig.
Die Drehzahl liegt meist bei 40–80 Umdrehungen pro Minute, also sehr niedrig. Dadurch gelangt kaum Sauerstoff in den Saft, was Oxidation und Wärmeentwicklung minimiert.

Vorteil: Der Saft behält einen hohen Anteil an Vitaminen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen.
Nachteil: Der Entsaftungsvorgang dauert etwas länger, und das Gerät ist in der Regel teurer.

Slow Juicer beim Entsaften von Obst und Gemüse

Was ist ein Zentrifugalentsafter und wie funktioniert er?

Ein Zentrifugalentsafter arbeitet mit scharfen Reibscheiben und hoher Drehzahl (6.000–15.000 U/min). Das Obst oder Gemüse wird zerkleinert, und durch die Zentrifugalkraft trennt sich der Saft vom Trester.

Vorteil: Der Saft ist schnell fertig – ideal für den schnellen Vitaminschub am Morgen.
Nachteil: Durch die hohe Geschwindigkeit gelangt viel Luft in den Saft, was die Oxidation beschleunigt und wärmeempfindliche Vitamine etwas stärker belastet.


Slow Juicer vs. Zentrifugalentsafter im Vergleich

KriteriumSlow JuicerZentrifugalentsafter
Saftqualität & Nährstoffe⭐⭐⭐⭐⭐ – schonend gepresst, kaum Oxidation⭐⭐⭐ – leichte Erwärmung, mehr Sauerstoff
Saftausbeute⭐⭐⭐⭐⭐ – sehr effizient, trockener Trester⭐⭐⭐ – mehr Rückstände im Trester
Geschwindigkeit⭐⭐ – eher gemütlich⭐⭐⭐⭐⭐ – sehr schnell
Lautstärke⭐⭐⭐⭐ – leise bis moderat⭐⭐ – deutlich lauter
Eignung für Blattgemüse & Kräuter⭐⭐⭐⭐⭐– perfekt für Spinat, Grünkohl, Kräuter⭐⭐ – nur bedingt geeignet
Eignung für harte Zutaten (z. B. Rote Bete)⭐⭐⭐⭐ – kraftvoll, aber langsamer⭐⭐⭐⭐ – gut geeignet, aber etwas Spritzgefahr
Trester-Menge (Abfall)⭐⭐⭐⭐⭐ – sehr trockener Trester, hohe Saftausbeute⭐⭐⭐ – feuchter Trester, mehr Reste
Reinigung & Wartung⭐⭐⭐ – mehr Teile, gründlich reinigen nötig⭐⭐⭐⭐ – schneller gereinigt
Preis⭐⭐ – eher teurer (200–600 €)⭐⭐⭐⭐⭐ – günstiger (80–200 €)
Langlebigkeit⭐⭐⭐⭐⭐ – robuste Bauweise⭐⭐⭐ – mehr Kunststoffteile
Gesamtbewertung4,5 / 5 Sterne3,7 / 5 Sterne

Vor- und Nachteile beider Entsafterarten

✅ Slow Juicer – Vorteile

  • Maximale Saftausbeute, sehr trockener Trester
  • Schonende Verarbeitung, mehr Vitamine & Enzyme
  • Geringe Schaumbildung
  • Besonders gut für grüne Säfte und Mischungen

❌ Slow Juicer – Nachteile

  • Höherer Preis
  • Längere Zubereitungszeit
  • Reinigung dauert etwas länger

✅ Zentrifugalentsafter – Vorteile

  • Sehr schnell einsatzbereit
  • Ideal für hartes Obst & Gemüse (z. B. Äpfel, Karotten, Rote Bete)
  • Günstiger Preis
  • Einfache Reinigung

❌ Zentrifugalentsafter – Nachteile

  • Mehr Schaum und Oxidation
  • Saft verliert schneller an Frische
  • Weniger geeignet für Blattgemüse oder Kräuter
  • Etwas laut im Betrieb

Wie viel Vitamin geht beim Entsaften verloren?

Die Unterschiede zwischen Slow Juicer und Zentrifugalentsafter sind nicht so groß, wie oft behauptet wird, hängen aber vom jeweiligen Nährstoff ab:

  • Wärmeempfindliche Vitamine wie Vitamin C und einige B-Vitamine können bei Zentrifugalentsaftern leicht reduziert werden (Schätzungen: 5–15 % Verlust).
  • Fettlösliche Vitamine (A, E, K) und Mineralstoffe bleiben dagegen fast vollständig erhalten.

🔬 Was bedeutet „Oxidation“ beim Entsaften?

Oxidation ist ein natürlicher chemischer Prozess, bei dem Sauerstoff aus der Luft mit dem frisch gepressten Saft reagiert.
Das kennst du vom Anschneiden eines Apfels – er wird nach kurzer Zeit braun. Beim Entsaften passiert etwas Ähnliches: Je mehr Luft in den Saft gelangt (z. B. durch hohe Drehzahlen beim Zentrifugalentsafter), desto schneller oxidieren Vitamine und Pflanzenstoffe.
Das führt dazu, dass:

  • der Saft schneller an Farbe verliert,
  • sich mehr Schaum bildet,
  • und die Nährstoffe nach kurzer Zeit abnehmen.

💡 Tipp: Trink den Saft möglichst direkt nach dem Entsaften. Wenn du ihn aufbewahren möchtest, fülle ihn in eine luftdicht verschlossene Glasflasche und stelle ihn sofort in den Kühlschrank – am besten innerhalb von 24 Stunden verbrauchen.


Welcher Entsafter ist besser für dich?

NutzungstypEmpfehlung
Gesundheitsbewusste / Detox-FansSlow Juicer
Eilige Nutzer / Familien mit wenig ZeitZentrifugalentsafter
Viel grünes Gemüse & KräuterSlow Juicer
Hauptsächlich Äpfel, Karotten, Rote BeteZentrifugalentsafter
Seltene Nutzung, kleineres BudgetZentrifugalentsafter
Regelmäßige Nutzung & höchste QualitätSlow Juicer

Und nun? Slow Juicer oder Zentrifugalentsafter?

Beide Entsaftertypen haben ihre Berechtigung.
Wer regelmäßig entsaftet und maximale Nährstoffqualität wünscht, sollte in einen Slow Juicer investieren – die Säfte bleiben länger frisch und schmecken intensiver.
Wenn du aber schnell, unkompliziert und preiswert entsaften möchtest, liefert ein Zentrifugalentsafter ebenso leckere Ergebnisse – ideal für den täglichen Vitaminschub ohne großen Aufwand.

👉 Tipp: In der Rubrik Entsafter Bestseller findest du die meistgekauften Modelle beider Entsafterversionen.